Obwohl die Aktie im Schatten von Tech-Giganten wie Nvidia steht, die prozentual noch stärker performt haben, hat Lululemon mit über 1.300 % Kurszuwachs in weniger als zehn Jahren eine eindrucksvolle Wachstumsstory geschrieben – für einen Sportartikelhersteller bemerkenswert.
Nach den starken Übertreibungen aus den Jahren 2021 und 2023 kam es im Dezember 2023 erstmals zu einer größeren Korrektur. Der Kurs näherte sich dabei dem volumengewichteten Durchschnitt (anchored VWAP) vom Tief des Jahres 2014 – ein Kursniveau, das tendenziell von institutionellen Marktteilnehmern als fair bewertet wird. Genau hier setzt das aktuelle Setup an: Es deutet sich ein klassischer Stop Run an – ein gezielter Durchbruch unter eine stark beobachtete Trendlinie, bei dem schwache Hände aus dem Markt gespült werden.
Wichtig ist dabei die Einordnung: Im Mainstream wird häufig angenommen, dass das Unterschreiten eines Tiefs automatisch negativ sei. Doch diese mechanistische Sichtweise blendet aus, dass insbesondere institutionelle Akteure Preisbereiche oft absichtlich unterlaufen lassen, um Liquidität zu generieren – mit dem Ziel, in die Gegenrichtung zu handeln. Der Bereich um die Value Area Low bei 220 USD stellt in diesem Kontext eine taktisch relevante Marke dar.
Was folgt, ist ein erwarteter schneller Abverkauf – ein kontrollierter "Durchstich" unter die 211er-Zone, der potenziell bis in den Bereich von 188 oder gar 164 USD reicht. Dort liegen gleich mehrere relevante technische Cluster: Der volumengewichtete Durchschnitt vom 2014er-Tief sowie zentrale Fibonacci-Marken. Genau an diesen Punkten könnte es zur Absorption des Verkaufsvolumens kommen – das heißt, institutionelle Marktteilnehmer übernehmen dort wieder die Kontrolle.
Voraussetzung für eine Reaktion bleibt jedoch – wie immer – die Bestätigung im untergeordneten Zeitrahmen. Nur wenn sich im Stundenchart ein bullischer Reversal-Impuls zeigt, etwa durch das Ausbilden einer prozyklischen Ausbruchsstruktur oder eine Trap-Sellers-Formation, ist das Setup handelbar. Ein blindes Kaufen in die Schwäche hinein wäre verfrüht und risikobehaftet.
Ich hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach auf die Bedeutung solcher Stop-Run-Mechaniken hingewiesen – zuletzt am Beispiel von ASML und AMD. Auch dort ging es nicht um das bloße Ablesen von Nachrichten oder Kursmustern, sondern um die Einordnung der Price Action im Kontext institutioneller Verhaltensmuster. Das Muster wiederholt sich: Tief liegende VWAPs, absichtliche Übertreibung, gefolgt von impulsiven Reversals. Genau dieses Setup zeigt sich nun auch bei Lululemon.
Lululemon ist derzeit ein hochinteressanter Kandidat für ein übergeordnetes Reversal – allerdings unter der Bedingung, dass der erwartete Stop Run vollzogen und anschließend sauber absorbiert wird. Noch ist es zu früh, um konkrete Longs zu platzieren, aber mit dem richtigen Timing und einer bestätigten Preisreaktion im Stundenchart bietet sich hier ein vielversprechendes Chance-Risiko-Verhältnis. Das Playbook ist klar: Geduld, Alarm setzen, Reaktion abwarten – und dann gezielt in den neuen Impuls einsteigen.
Herzliche Grüße aus Berlin,
Dennis Gürtler.
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