Was ist Rohstoffhandel? Ein Leitfaden für den Handel mit Rohstoffen.
Beim Rohstoffhandel geht es um den Kauf und Verkauf von Rohstoffen und Verbrauchsgütern, die die Industrie und die Volkswirtschaften weltweit antreiben. Aber was bedeutet es eigentlich, mit Rohstoffen zu handeln, und wie kann man damit anfangen?

Kurzüberblick:
- Rohstoffhandel umfasst den Kauf und Verkauf von physischen Rohstoffen und deren Derivaten wie CFDs (Contracts for Difference).
- Gehandelt werden Metalle, Energieträger und Agrarprodukte – etwa Gold, Öl, Erdgas oder Weizen.
- Ziel ist es, von Preisbewegungen zu profitieren und das Portfolio zu diversifizieren, da Rohstoffe oft unabhängig von Aktien- und Anleihemärkten schwanken.
- Der Handel bietet Chancen auf Rendite, erfordert jedoch ein sorgfältiges Risikomanagement, den bewussten Einsatz von Leverage und ein Verständnis für Faktoren wie US-Dollar-Stärke, Inflation und Marktstimmung.
Was ist Rohstoffhandel?
Rohstoffhandel bezeichnet den Kauf und Verkauf von physischen Rohstoffen oder Derivaten, die auf deren Preis basieren. Zu den wichtigsten Rohstoffen gehören Edelmetalle wie Gold und Silber, Energieträger wie Öl und Erdgas sowie Agrarprodukte wie Weizen, Kaffee oder Baumwolle. Diese Rohstoffe bilden die Grundlage der globalen Wirtschaft: Sie sind notwendig für Energieerzeugung, Bauwesen, Transport, Industrieproduktion und Nahrungsmittelversorgung.
Rohstoffe werden an spezialisierten Märkten weltweit gehandelt. Marktteilnehmer sind Produzenten, industrielle Abnehmer, Investmentgesellschaften und Privatanleger. Der Rohstoffhandel erfolgt meist über standardisierte Verträge – sogenannte Rohstoffkontrakte, die Menge, Qualität, Preis und Lieferdatum genau festlegen.
Obwohl diese Kontrakte theoretisch lieferbar sind, werden sie in der Praxis überwiegend spekulativ gehandelt. Gewerbliche Käufer übernehmen die physische Lieferung, während Trader und Anleger meist auf Preisbewegungen spekulieren, ohne die Ware tatsächlich zu besitzen. Privatanleger handeln Rohstoffe häufig über CFDs (Contracts for Difference) - Differenzkontrakte, die die Preisentwicklung eines Rohstoffs abbilden und bar abgerechnet werden.
Warum wird mit Rohstoffen gehandelt?
Die Preise von Rohstoffen unterliegen ständigen Schwankungen. Ursachen sind unter anderem:
- Veränderungen von Angebot und Nachfrage
- geopolitische Ereignisse
- Naturkatastrophen und Wetterbedingungen
- Währungsbewegungen
- konjunkturelle und makroökonomische Daten
Diese Faktoren führen zu Preistrends, die Spekulanten nutzen, um auf steigende oder fallende Kurse zu setzen. Gleichzeitig nutzen Produzenten und Abnehmer den Rohstoffhandel zur Absicherung (Hedging) gegen Preisrisiken.
Rohstoffhandel bietet somit Chancen auf Gewinn, ist aber auch mit hohen Risiken verbunden, da Märkte stark auf externe Ereignisse reagieren können.
Wie funktioniert der Rohstoffhandel über CFDs?
Der Handel mit Rohstoff-CFDs ermöglicht es, von Preisbewegungen zu profitieren, ohne den Rohstoff physisch zu kaufen oder zu lagern. CFDs sind Finanzinstrumente, die die Differenz zwischen Ein- und Ausstiegspreis eines Marktes abbilden.
Beispiel: Steigt der Ölpreis zwischen Einstieg und Ausstieg, erzielt eine Long-Position (Kauf) einen Gewinn; fällt der Preis, erzielt eine Short-Position (Verkauf) einen Gewinn.
Der Einstieg in den CFD-Rohstoffhandel erfolgt in wenigen Schritten:
- Handelskonto eröffnen – bei einem lizenzierten Broker wie Pepperstone, der Zugang zu Rohstoff-CFDs bietet.
- Demokonto eröffnen - machen Sie sich vertraut mit Funktionen wie Chartanalyse oder Order-Management und üben Sie den Rohstoffhandel mit echten Daten ohne Geld zu verlieren.
- Konto kapitalisieren – Wenn Sie bereit sind, zahlen Sie Guthaben ein, um echte Handelspositionen eröffnen zu können.
- Handelsplattform auswählen – Plattform wie TradingView, MetaTrader oder cTrader zusammen mit Pepperstone verwenden.
- Handel starten – Long- oder Short-Positionen auf ausgewählte Rohstoffe eröffnen, Stop-Loss- und Take-Profit-Level festlegen und Risiko überwachen.
CFDs erlauben es, sowohl auf steigende als auch auf fallende Preise zu spekulieren, ohne Eigentum am Rohstoff zu erwerben oder physische Lieferung abzuwickeln.
Welche Arten von Rohstoffen gibt es?
Rohstoffe werden in zwei Hauptgruppen unterteilt: Hard Commodities und Soft Commodities. Diese Einteilung unterscheidet zwischen Rohstoffen, die abgebaut oder gefördert werden, und solchen, die angebaut oder gezüchtet werden. Beide Gruppen bilden die Grundlage des globalen Handels mit physischen Gütern und ihren Derivaten.

Hard Commodities (harte Rohstoffe)
Hard Commodities sind nicht erneuerbare natürliche Ressourcen, die aus der Erde gewonnen oder gefördert werden. Sie sind für Industrie, Energieversorgung und Technologieproduktion unverzichtbar. Zu ihnen zählen vor allem Metalle und Energieträger.
1. Metalle
Metalle werden in der Industrie, im Bauwesen und in der Technologieproduktion eingesetzt.
- Edelmetalle: Gold, Silber, Platin und Palladium. Diese Metalle dienen als Wertspeicher, Inflationsschutz und werden in der Schmuck-, Elektronik- und Finanzbranche gehandelt.
- Industriemetalle: Kupfer, Nickel, Aluminium, Zink und Blei. Sie sind entscheidend für den Maschinenbau, den Fahrzeugbau, die Elektrotechnik und die Bauindustrie. Kupfer gilt beispielsweise als wichtiger Frühindikator für die Weltkonjunktur, da es in nahezu allen industriellen Prozessen verwendet wird.
2. Energierohstoffe
Energie ist einer der wichtigsten Bereiche im Rohstoffhandel.
- Rohöl(Brent): Hauptenergieträger der Weltwirtschaft, Grundlage für Benzin, Diesel und zahlreiche chemische Produkte.
- Erdgas: Zentral für Stromerzeugung und Heizung; stark von geopolitischen Entwicklungen abhängig.
- Kohle und Benzin: Wichtige Energieträger, die in Industrie und Transport eingesetzt werden.
Die Preise dieser Rohstoffe hängen stark von globaler Nachfrage, Fördermengen, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlicher Aktivität ab.
Soft Commodities (weiche Rohstoffe)
Soft Commodities sind landwirtschaftliche Erzeugnisse oder tierische Produkte, die angebaut, geerntet oder gezüchtet werden. Sie sind erneuerbar, aber stark von Umweltbedingungen und saisonalen Faktoren abhängig.
1. Agrarprodukte
Diese Rohstoffe sind die Grundlage der weltweiten Lebensmittelproduktion:
- Getreide: Weizen, Mais, Reis und Hafer. Dienen als Grundnahrungsmittel und Tierfutter. Die Preise hängen von Ernteerträgen, Wetterbedingungen und globalem Konsum ab.
- Ölsaaten: Sojabohnen, Sojaöl und Sojamehl. Werden in Lebensmitteln, Tiernahrung und Biokraftstoffen verwendet.
- Zucker, Kakao, Kaffee, Baumwolle: Typische Soft Commodities mit starkem globalen Handelsvolumen. Kaffee und Kakao sind besonders anfällig für wetterbedingte Ernteausfälle in tropischen Regionen.
2. Forst- und Viehwirtschaft
Diese Kategorie umfasst Rohstoffe, die aus Tierhaltung oder Holzproduktion stammen:
- Holz und Schnittholz (Lumber): Wichtig für Bauwesen, Möbelherstellung und Papierindustrie.
- Viehprodukte: Lebendrind (Live Cattle), Mastrind (Feeder Cattle) und Schweine (Lean Hogs). Die Preise werden von Futtermittelkosten, Krankheiten und Konsumtrends beeinflusst.
3. Emerging Commodities
Neben den traditionellen Märkten entstehen neue Rohstoffklassen, die mit technologischen Entwicklungen und Nachhaltigkeitstrends verbunden sind:
- Seltene Erden (z. B. Neodym, Dysprosium): Wesentlich für Elektroautos, Windkraftanlagen und Elektronik.
- Lithium und Kobalt: Schlüsselrohstoffe für Batterien und erneuerbare Energien.
Diese neuen Rohstoffmärkte spiegeln den Übergang zu einer nachhaltigen und technologiegetriebenen Wirtschaft wider.
Was sind die Vorteile des Rohstoffhandels?
Der Handel mit Rohstoffen bietet mehrere strategische Vorteile:
- Diversifikation des Portfolios – Rohstoffe sind weitgehend unkorreliert zu Aktien, Anleihen und Währungen. Sie können das Gesamtrisiko eines Anlageportfolios senken.
- Makroökonomische Einblicke – Veränderungen in Angebot, Nachfrage und Preisen geben wertvolle Hinweise auf die globale Wirtschaftsentwicklung.
- Inflationsschutz – Da Rohstoffpreise häufig steigen, wenn die Kaufkraft von Währungen sinkt, können sie als Absicherung gegen Inflation dienen.
- Zugang zu globalen Märkten – Über Rohstoff-CFDs oder Futures erhalten Trader direkten Zugang zu Märkten, die sonst schwer zugänglich wären.
Der Rohstoffhandel ermöglicht also sowohl Spekulation auf Preisbewegungen (CFD-Rohstoffhandel) als auch strategische Anlageentscheidungen auf makroökonomischer Ebene.
Was sind die Risiken beim Rohstoffhandel?
Rohstoffpreise gelten als sehr volatil, da sie stark auf Angebot, Nachfrage und äußere Faktoren reagieren. Besonders bei landwirtschaftlichen Rohstoffen (Soft Commodities) können Klima, Wetter und geopolitische Entwicklungen erhebliche Preisbewegungen verursachen.
Beispiele für Preisbewegungen:
- Kaffee - Laut Daten von Trading Economics stiegen die Arabica-Kaffeepreise zwischen Januar und Oktober 2025 um mehr als 70 % auf den höchsten Stand seit mehr als 10 Jahren. Ursache waren anhaltende Dürreperioden in Brasilien und Lieferkettenprobleme in wichtigen Exportregionen.
- Kakao - Die Kakaopreise stiegen ähnlich, zwischen April 2023 und April 2025 um rund +285 %.
- Erdgas - Zwischen Juni und August 2022 erhöhte sich der Preis um über +400 %, ausgelöst durch die Energiekrise nach dem Krieg in der Ukraine.
Solche Preisbewegungen zeigen, dass Rohstoffmärkte auch bei alltäglichen Gütern extreme Volatilität aufweisen können.
Wie bei anderen Rohstoffen gilt: Hebelprodukte wie CFDs können Gewinne ebenso verstärken wie Verluste. Ohne sorgfältiges Risikomanagement kann eine plötzliche Marktbewegung zu erheblichen Verlusten führen.
Welche Faktoren beeinflussen die Rohstoffpreise?
Rohstoffpreise werden durch eine Kombination aus fundamentalen, politischen und saisonalen Einflüssen bestimmt. Die wichtigsten Faktoren sind:
1. Geopolitische Ereignisse
Konflikte, Sanktionen oder Handelsbeschränkungen können das globale Angebot einschränken und Preise stark bewegen.
- Die russische Invasion in der Ukraine führte zu Engpässen bei Öl und Gas.
- Der Konflikt im Gazastreifen beeinträchtigte den Schiffsverkehr im Suezkanal, was die Transportkosten für asiatische Rohstoffe nach Europa erhöhte.

2. Saisonalität und Wetter
Landwirtschaftliche Rohstoffe reagieren auf natürliche Zyklen:
- Wetterbedingungen wie Dürre, Kälte oder Überschwemmungen beeinflussen Ernteerträge.
- Schädlingsbefall und Krankheiten können zu plötzlichen Angebotsverknappungen führen.
3. Währungsbewegungen
Da Rohstoffe meist in US-Dollar gehandelt werden, beeinflusst die Stärke oder Schwäche des Dollars den Preis. Ein starker Dollar verteuert Rohstoffe für Käufer außerhalb der USA.
4. Angebot und Nachfrage
Produktionssteigerungen, Lagerbestände oder Konsumtrends wirken sich direkt auf die Marktpreise aus.
Wie wichtig ist Diversifikation im Rohstoffhandel?
Diversifikation spielt im Rohstoffhandel eine zentrale Rolle, da Rohstoffe in der Regel gering mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen korrelieren. Das bedeutet: Ihre Preise bewegen sich häufig unabhängig von den Finanzmärkten.
Durch die Beimischung von Rohstoffen wie Gold, Silber, Öl oder Agrarprodukten können Händler und Vermögensverwalter das Risiko ihres Portfolios reduzieren und gleichzeitig von Preisbewegungen in verschiedenen Märkten profitieren.
- Gold gilt als klassischer Wertspeicher und Inflationsschutz. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wird es häufig als sicherer Hafen genutzt.
- Energierohstoffe wie Öl oder Gas reagieren stärker auf geopolitische Entwicklungen und bieten somit andere Risikoprofile als Edelmetalle.
- Agrarrohstoffe können saisonale Chancen eröffnen, sind aber wetterabhängig.
Ein diversifiziertes Portfolio im Rohstoffhandel verringert die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und verbessert die langfristige Stabilität der Erträge.
Was ist Margin Trading und wie funktioniert es im Rohstoffhandel?
Margin Trading (Handel auf Margin) ermöglicht es, größere Positionen an den Rohstoffmärkten einzugehen, als das eigene Kontoguthaben allein erlauben würde. Dabei wird ein Hebel (Leverage) eingesetzt, der es ermöglicht, mit einem kleinen Kapitaleinsatz eine größere Marktposition zu kontrollieren.
Zum Beispiel:
Wenn ein Handelskonto 500 USD enthält und der Broker eine Leverage von 1:10 anbietet, kann eine Position im Wert von 5.000 USD eröffnet werden. Der Broker stellt dafür effektiv den Differenzbetrag als Kredit zur Verfügung.
Wichtige Begriffe:
- Initial Margin: Der Mindestbetrag, der erforderlich ist, um eine Position zu eröffnen.
- Maintenance Margin: Der Mindestbetrag, der auf dem Konto verbleiben muss, um die Position offen zu halten.
- Margin Call: Eine Aufforderung zur Nachschusszahlung, wenn das Kontoguthaben unter die erforderliche Margin fällt. Wird sie nicht erfüllt, kann die Position automatisch geschlossen werden.
Beim Margin Trading ist Risikomanagement entscheidend:
- Die Positionsgröße sollte im Verhältnis zur Kontogröße stehen.
- Mehrere offene Positionen erhöhen das Risiko kumulativer Verluste.
- Hebelwirkung kann Gewinne vergrößern, aber auch Verluste beschleunigen.
Wird eine Position über Nacht gehalten, fallen in der Regel Finanzierungskosten für den gehebelten Anteil an. Beim Daytrading, also wenn Positionen am selben Tag geschlossen werden, können diese Kosten entfallen.
Die Leverage-Sätze unterscheiden sich je nach Produkt, Markt und Aufsichtsbehörde. Für Rohstoff-CFDs sind sie oft niedriger als bei Währungen, um das höhere Risiko der Preisvolatilität zu berücksichtigen.
Wie kann ich Leverage im Rohstoffhandel effektiv einsetzen?
Leverage (Hebelwirkung) kann im Rohstoffhandel ein wirkungsvolles Instrument sein, um das Kapital effizient zu nutzen. Durch den Einsatz von Leverage kann mit einem kleineren Kapitaleinsatz eine größere Marktposition eröffnet werden, wodurch potenzielle Gewinne verstärkt werden – ebenso wie Verluste.
Beispielhafte Berechnung:
- Eine Preisbewegung von +10 % in einer gehebelten Position im Wert von 5.000 USD führt zu einem Gewinn von +500 USD.
- Die gleiche Bewegung in einer ungehebelten Position im Wert von 500 USD ergibt nur +50 USD.
Umgekehrt gilt:
- Eine Verlustbewegung von -10 % verursacht bei der gehebelten Position -500 USD, bei der ungehebelten nur -50 USD.
Empfehlungen für den verantwortungsvollen Einsatz von Leverage:
- Hebel sparsam nutzen – zu hoher Leverage erhöht das Risiko eines Margin-Calls.
- Risikomanagement anwenden – Stop-Loss-Orders und definierte Positionsgrößen begrenzen Verluste.
- Kapitalaufteilung beachten – nicht das gesamte Kontoguthaben in einen einzigen Trade investieren.
- Marktvolatilität beobachten – Rohstoffmärkte reagieren sensibel auf Nachrichten, Wetter und geopolitische Ereignisse.
Erfolgreiches Margin- und Leverage-Trading im Rohstoffmarkt erfordert Disziplin, Verständnis der Marktmechanismen und eine klare Handelsstrategie.
Wie betreibe ich ein effektives Risikomanagement im Rohstoffhandel?
Ein durchdachtes Risikomanagement ist entscheidend, um Verluste zu begrenzen und langfristig erfolgreich zu handeln. Die folgenden Grundprinzipien gelten als bewährte Praxis:
- Positionsgröße begrenzen: Kein Trade sollte mehr als einen kleinen Prozentsatz des gesamten Kontos riskieren.
- Stop-Loss-Orders verwenden: Automatische Verlustbegrenzung schützt vor plötzlichen Marktbewegungen.
- Hebelwirkung (Leverage) mit Bedacht nutzen: Zu hoher Leverage kann Gewinne verstärken, aber auch Verluste beschleunigen.
- Korrelationen berücksichtigen: Rohstoffe reagieren empfindlich auf Wechselkursänderungen, insbesondere auf den US-Dollar.
- Makrodaten verfolgen: Veröffentlichungen wie US-Arbeitsmarktdaten, Inflationsraten oder OPEC-Entscheidungen können Preise erheblich bewegen.
Effektives Risikomanagement bedeutet, rationale Entscheidungen zu treffen, Emotionen zu vermeiden und Positionen regelmäßig zu überprüfen.
Welche Strategien gibt es im Rohstoffhandel?
Im Rohstoffhandel existieren verschiedene Strategien, die sich an Makrotrends, Währungsbewegungen und Marktstimmungen orientieren. Da die meisten Rohstoffe weltweit in US-Dollar gehandelt werden, spielt die Wechselkursentwicklung eine zentrale Rolle.
1. Dollarbasierte Strategien
Die Stärke oder Schwäche des US-Dollars hat einen direkten Einfluss auf Rohstoffpreise:
- Starker US-Dollar: Rohstoffe werden für Käufer außerhalb der USA teurer, was tendenziell zu sinkenden Rohstoffpreisen führt.
- Schwacher US-Dollar: Rohstoffe werden günstiger, was zu steigender Nachfrage und höheren Preisen führen kann.
Trader nutzen diese Korrelation, indem sie Rohstoffe verkaufen, wenn der Dollar stark ist, und kaufen, wenn der Dollar schwächer wird. Diese Strategie ist jedoch nicht isoliert zu betrachten: Faktoren wie Angebot und Nachfrage, geopolitische Ereignisse und makroökonomische Daten beeinflussen die Preisentwicklung zusätzlich.
2. Risk-On / Risk-Off-Strategien
Das Marktumfeld spielt eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung von Rohstoffen – insbesondere von Edelmetallen wie Gold und Silber.
- In einer „Risk-Off“-Phase meiden Anleger risikoreiche Anlageklassen wie Aktien und flüchten in sichere Häfen wie Gold. Das führt häufig zu einem Anstieg der Goldpreise.
- In einer „Risk-On“-Phase steigt die Risikobereitschaft; Investoren verkaufen sichere Anlagen und investieren wieder in Aktien, was sinkende Edelmetallpreise zur Folge haben kann.
Diese Dynamik zeigt, dass die Stimmung an den globalen Finanzmärkten (Sentiment) einen erheblichen Einfluss auf den Rohstoffhandel haben kann.
3. Trendfolgestrategien
Viele professionelle Trader verwenden Trendfolgesysteme, um anhaltende Preisbewegungen zu identifizieren.
- Bei einem Aufwärtstrend werden Long-Positionen eröffnet, solange das Momentum stark bleibt.
- Bei einem Abwärtstrend werden Short-Positionen gehalten, bis sich eine Trendwende abzeichnet.
Trendfolgestrategien basieren häufig auf technischer Analyse, etwa durch gleitende Durchschnitte, Breakouts oder Momentum-Indikatoren.
4. Saisonale Strategien
Insbesondere bei Agrarrohstoffen können saisonale Muster ausgenutzt werden.
Beispiel: Mais- oder Weizenpreise steigen oft vor der Erntesaison, wenn Produktionsausfälle befürchtet werden. Nach der Ernte, bei hoher Verfügbarkeit, fallen die Preise häufig wieder.
5. Arbitrage- und Spread-Strategien
Einige Trader versuchen, Preisunterschiede zwischen Märkten oder Liefermonaten auszunutzen.
- Arbitrage-Strategien nutzen Ineffizienzen zwischen Spot- und Future-Märkten.
- Kalender Spreads beruhen auf Preisabweichungen zwischen Futures verschiedener Fälligkeiten.
Solche Strategien erfordern jedoch tiefes Marktverständnis und eine präzise Analyse der Preisrelationen.
Welche Rolle spielt die Sentimentanalyse im Rohstoffhandel?
Die Sentimentanalyse hilft Tradern, die Marktstimmung (Investor Sentiment) zu verstehen – also, ob Marktteilnehmer überwiegend bullisch (optimistisch) oder bärisch (pessimistisch) eingestellt sind.
Im Rohstoffhandel basiert die Sentimentanalyse weniger auf Social-Media-Daten, sondern vor allem auf Positionsberichten institutioneller Marktteilnehmer.
Der wichtigste Indikator: Commitment of Traders (CoT) Report
Der CoT Report wird wöchentlich von der US Commodity Futures Trading Commission (CFTC) veröffentlicht. Er zeigt, welche Positionen verschiedene Gruppen von Marktteilnehmern (z. B. kommerzielle Händler, Spekulanten, Hedgefonds) an den US-Futures-Märkten halten.
- Veröffentlichung: Jeden Freitag, basierend auf Daten des vorangegangenen Dienstags.
- Gibt Aufschluss über Markttrends, mögliche Umkehrpunkte und das Verhalten großer Akteure.
Ein signifikanter Anstieg der Long-Positionen großer Spekulanten kann auf einen bullischen Trend hinweisen, während zunehmende Short-Positionen auf eine Marktkorrektur hindeuten können.
Trader nutzen den CoT Report oft als ergänzendes Werkzeug zur technischen und fundamentalen Analyse, um Trends frühzeitig zu erkennen.
Rohstoffhandel FAQs
Was macht ein Rohstoffhändler?
Ein Rohstoffhändler (Commodity Trader) handelt mit physischen Rohstoffen oder deren Derivaten, um von Preisbewegungen zu profitieren. Zu den gehandelten Rohstoffen gehören unter anderem Öl, Kaffee, Kupfer, Weizen, Kakao und Zucker.
Das Ziel besteht darin, Gewinne durch Preisunterschiede zu erzielen:
- Bei einer Long-Position wird auf steigende Preise gesetzt – der Trader kauft günstig und verkauft später teurer.
- Bei einer Short-Position wird auf fallende Preise gesetzt – der Trader verkauft eine Position und kauft sie später günstiger zurück.
Verändert sich der Markt jedoch entgegen der erwarteten Richtung, entstehen Verluste. Erfolgreiches Handeln erfordert daher Marktanalyse, Risikokontrolle und diszipliniertes Money Management.
Wie beginne ich mit dem Rohstoffhandel?
Um mit dem Rohstoffhandel zu starten, ist ein Handelskonto bei einem regulierten Broker wie Pepperstone erforderlich, der Zugang zu Rohstoffmärkten über CFDs (Contracts for Difference) bietet.
Die grundlegenden Schritte sind:
- Konto eröffnen - bei einem Broker mit Zugang zu Rohstoff-CFDs.
- Konto kapitalisieren – Guthaben einzahlen, um Positionen eröffnen zu können.
- Handelsplattform auswählen – beispielsweise MetaTrader, cTrader oder TradingView.
- Risikomanagement planen – Stop-Loss und Positionsgröße festlegen.
- Trading starten – auf steigende oder fallende Preise spekulieren.
Was sind Rohstoffbeispiele?
Rohstoffe begegnen im Alltag ständig:
- Verbraucherrohstoffe: Kaffee, Tee, Zucker, Baumwolle, Kakao.
- Energieprodukte: Benzin, Diesel, Erdgas, Kohle.
- Industriemetalle: Kupfer, Aluminium, Zink.
- Agrarrohstoffe: Weizen, Mais, Reis, Sojabohnen.
Nahezu jedes natürliche oder landwirtschaftliche Erzeugnis kann als Rohstoff betrachtet werden.
Was ist ein Rohstoff im Vergleich zu einer Aktie?
Ein Rohstoff ist ein physisches Gut oder landwirtschaftliches Erzeugnis, das als Grundlage für die Produktion von Waren dient. Eine Aktie hingegen ist ein Unternehmensanteil, der den Besitz an einem börsennotierten Unternehmen repräsentiert und Anspruch auf Gewinnanteile gewährt.
Wesentliche Unterschiede:
- Rohstoffe werden an Terminbörsen gehandelt (z. B. Chicago Mercantile Exchange).
- Aktien werden an Wertpapierbörsen gehandelt (z. B. Nasdaq, DAX).
- Rohstoff-Futures haben eine begrenzte Laufzeit, während Aktien unbegrenzt handelbar sind, solange das Unternehmen börsennotiert bleibt.
Ist der Rohstoffhandel profitabel?
Der Rohstoffhandel kann profitabel sein, birgt jedoch erhebliche Risiken. Erfolg hängt von der Fähigkeit ab, Marktchancen zu identifizieren, Positionen diszipliniert zu verwalten und ein effektives Risiko- und Money Management anzuwenden.
- Typische Fehler, die Verluste verursachen können:
- Übermäßiger Einsatz von Leverage (Hebelwirkung)
- Overtrading (zu viele Positionen gleichzeitig)
- Emotionales Handeln ohne klare Strategie
- Fehlendes Risikomanagement
Konsequentes Handeln nach Plan, Analyse und Kapitaldisziplin ist entscheidend für langfristigen Erfolg.
Was ist ein Rohstoff-CFD?
Ein Rohstoff-CFD (Contract for Difference) ist ein Derivat, das den Preis eines Rohstoffs abbildet, ohne dass der Händler den physischen Rohstoff besitzt oder liefert.
Eigenschaften:
- Gehebelt: Ermöglicht größere Marktpositionen mit geringerem Kapitaleinsatz.
- Bar abgerechnet: Gewinne oder Verluste ergeben sich aus der Differenz zwischen Ein- und Ausstiegspreis.
- Flexibel: Ermöglicht Long- und Short-Positionen auf steigende oder fallende Preise.
Rohstoff-CFDs eignen sich, um an der Preisentwicklung von Gold, Öl, Silber oder Agrarprodukten teilzunehmen, ohne den zugrunde liegenden Rohstoff zu handeln.
Über welche Plattform werden Rohstoffe gehandelt?
Rohstoffhandel über CFDs ist auf mehreren professionellen Handelsplattformen möglich:
- MetaTrader 4 / MetaTrader 5: Weltweit verbreitet, ideal für technische Analyse und automatisierte Strategien.
- cTrader: Bekannt für präzise Orderausführung und modernes Interface.
- TradingView: Beliebtes Charting-Tool mit sozialer Analyse-Community.
Diese Plattformen sind sowohl für Desktop als auch als mobile Apps verfügbar und bieten Zugang zu verschiedenen Rohstoffmärkten.
Welche Rohstoffe sind bei Inflation gefragt?
In Phasen hoher Inflation fließt Kapital häufig in sachwertbasierte Anlagen wie Edelmetalle.
- Gold gilt traditionell als Absicherung gegen Inflation, da es nicht beliebig vermehrt werden kann.
- Silber und Platin werden ebenfalls als Wertspeicher betrachtet, bieten aber stärkere industrielle Nachfragekomponenten.
In den letzten Jahren wurden auch Kryptowährungen gelegentlich als potenzieller Inflationsschutz diskutiert, doch ihre Volatilität ist deutlich höher als bei Edelmetallen, was sie zu einem riskanteren Instrument macht.
Wichtig: Kein Rohstoff ist dauerhaft immun gegen Inflation – Marktbedingungen können sich jederzeit ändern.
Welcher Rohstoff wird am meisten nachgefragt?
Die Nachfrage nach Rohstoffen variiert je nach Wirtschaftslage, Technologieentwicklung und saisonalen Faktoren.
- Energierohstoffe wie Rohöl und Erdgas zählen zu den meistgehandelten und konstant nachgefragten Rohstoffen.
- Industriemetalle wie Kupfer gewinnen an Bedeutung durch den Ausbau von Infrastruktur und Elektromobilität.
- Agrarrohstoffe wie Weizen und Sojabohnen bleiben aufgrund der globalen Nahrungsmittelnachfrage stabil.
Langfristig verändert sich die Nachfrage durch den Übergang zu erneuerbaren Energien – etwa durch wachsenden Bedarf an Lithium, Kobalt und seltenen Erden für Batterien und grüne Technologien.
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