DAX-Future und GER40 CFD – was ist das?
Die Terminologie der Finanzmärkte kann insbesondere auf Tradingeinsteiger überwältigend wirken. Aber Begriffe wie „Future“ oder „CFD“ klingen komplizierter, als sie sind.
In diesem Artikel entschlüsseln wir Dax Future und GER40, erklären, was ein CFD ist und wie sie mit einem CFD auf den Dax Future an der Entwicklung des DAX partizipieren können. Beginnen wir mit der Grundlage: dem DAX selbst.

Der deutsche Leitindex DAX: ein Kurzleitfaden
Viele kennen sie aus dem Fernsehen: Die DAX-Tafel, die in einer gezackten Linie das Auf und Ab der Kurse zeigt. Was also ist der DAX?
Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist der wichtigste Börsenindex in Deutschland und ein zentraler Indikator für die Leistung der deutschen Wirtschaft. Folglich ist er auch als Leitindex bekannt.
Der DAX-Kursindex wurde am 1. Juli 1988 eingeführt und umfasst aktuell die 40 größten, börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Und zwar gemessen an ihrer Marktkapitalisierung, also der Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien, multipliziert mit ihrem aktuellen Kurs.
Der DAX wird oft als Barometer für die Gesundheit der deutschen Wirtschaft angesehen und DAX-Prognosen erhalten entsprechend viel Aufmerksamkeit. Zu den bekannten Unternehmen im DAX gehören Schwergewichte wie Siemens, SAP, Volkswagen und Allianz.
Die im Index enthaltenen Unternehmen repräsentieren eine breite Palette von Branchen, von Technologie über Automobil bis zu Finanzdienstleistungen. Die folgende Tabelle listet alle 40 DAX-Unternehmen, sortiert nach absteigender Marktkapitalisierung (Stand: 13. Mai 2024):
Rang | Unternehmen | Marktkapitalisierung (USD) |
1 | SAP SE | 225,57 Mrd. |
2 | Siemens AG | 150,56 Mrd. |
3 | Airbus SE | 130,73 Mrd. |
4 | Deutsche Telekom AG | 122,77 Mrd. |
5 | Allianz SE | 111,92 Mrd. |
6 | Merck KGaA | 81,19 Mrd. |
7 | Mercedes-Benz Group AG | 76,34 Mrd. |
8 | Porsche AG | 75,13 Mrd. |
9 | Munich Re (Münchener Rück) | 67,24 Mrd. |
10 | Siemens Healthineers AG | 66,96 Mrd. |
11 | Volkswagen AG | 65,43 Mrd. |
12 | Bayerische Motoren Werke AG (BMW) | 63,16 Mrd. |
13 | Infineon Technologies AG | 52,72 Mrd. |
14 | DHL Group (Deutsche Post) | 50,97 Mrd. |
15 | BASF SE | 45,59 Mrd. |
16 | Adidas AG | 44,74 Mrd. |
17 | Deutsche Börse AG | 37,97 Mrd. |
18 | Henkel AG | 35,64 Mrd. |
19 | Beiersdorf AG | 35,48 Mrd. |
20 | E.ON SE | 35,48 Mrd. |
21 | Daimler Truck AG | 34,72 Mrd. |
22 | Deutsche Bank AG | 32,77 Mrd. |
23 | Hannover Rück SE | 30,75 Mrd. |
24 | Bayer AG | 29,95 Mrd. |
25 | RWE AG | 28,13 Mrd. |
26 | Vonovia SE | 25,06 Mrd. |
27 | Rheinmetall AG | 24,64 Mrd. |
28 | Commerzbank AG | 19,80 Mrd. |
29 | Siemens Energy AG | 19,68 Mrd. |
30 | HeidelbergCement AG | 18,83 Mrd. |
31 | Porsche SE | 16,67 Mrd. |
32 | Symrise AG | 16,60 Mrd. |
33 | Sartorius AG | 16,49 Mrd. |
34 | MTU Aero Engines AG | 13,41 Mrd. |
35 | Continental AG | 13,37 Mrd. |
36 | Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA | 12,56 Mrd. |
37 | Brenntag AG | 10,21 Mrd. |
38 | Qiagen N.V. | 9,96 Mrd. |
39 | Covestro AG | 9,89 Mrd. |
40 | Zalando SE | 8,67 Mrd. |
Quelle: Largest DAX companies by market cap (companiesmarketcap.com), Stand: 07.06.2024
Welche Unternehmen in den DAX aufgenommen werden oder ihn wieder verlassen müssen, unterliegt klaren Regeln. Diese sind mit der Neuausrichtung der DAX-Zusammensetzung im September 2021, die auf den Wirecard-Skandal im Jahr 2020 folgte, noch einmal strenger geworden. Die Zusammensetzung des DAX wird zweimal jährlich, jeweils im März und September, überprüft.
Der DAX ist ein sogenannter Performance-Index. Das bedeutet, dass – im Gegensatz zu einem Preisindex, der nur die Kursbewegungen einer Aktie berücksichtigt – ein Performance-Index auch Dividendenzahlungen in seine Berechnung einbezieht. Deshalb gehört der DAX zu den Total-Return-Indizes (TRI), eine weitere gängige Bezeichnung für Performance-Index.
Berechnet wird der Indexwert des DAX börsentäglich basierend auf den Kursen der in ihm enthaltenen Aktien des elektronischen Handelssystems Xetra, gewichtet nach ihrer Marktkapitalisierung.
Übrigens: Im ersten Halbjahr 2024 jagt ein DAX Allzeithoch das nächste, mit Indexwerten in der Spitze von fast 18.900 Zählern.

Quelle: DAX 18.625,10 (▲1,39 %) DAX Performance Index | Google Finanzen, abgerufen am 12.06.202
Wie Sie in den DAX-Kursindex investieren können
Der DAX-Kursindex ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Aktienmarktes und bietet Privatanlegern verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren. Natürlich kann man den DAX an sich nicht handeln. Aber es gibt diverse Produkte, die sich auf den DAX beziehen und die für unterschiedliche Anlegergruppen geeignet sind.
Traditionell besteht die einfachste Methode darin, die Aktien der im DAX gelisteten Unternehmen direkt an der Frankfurter Börse zu erwerben. Dies scheint auf den ersten Blick als der naheliegendste Weg, jedoch ist es mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden, alle 40 Aktien zu kaufen und das Portfolio zu managen. Wer hingegen in den gesamten Index investieren möchte, kann auf folgende Instrumente zurückgreifen:
- ETFs (Exchange Traded Funds): ETFs, die den DAX abbilden, sind eine beliebte Option für Anleger, die in den gesamten Index investieren möchten. Diese börsengehandelten Fonds bieten eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit, ein breit diversifiziertes Portfolio aufzubauen, ohne jede einzelne Aktie selbst kaufen zu müssen.
Einer der Vorzüge von ETFs ist, dass mit ihnen auch für weniger erfahrene Anleger ein langfristiges (10 Jahre und mehr) Engagement in den DAX unkompliziert möglich ist. Und über so lange Zeiträume war die DAX-Prognose bislang immer positiv. - DAX-Futures: In erster Linie von professionellen Tradern und institutionellen Anlegern genutzt, ermöglichen DAX-Futures, auf die zukünftigen Bewegungen des Index zu setzen. Futures sind standardisierte Terminkontrakte, die an Terminbörsen gehandelt werden. Sie ermöglichen es den Inhabern, sich gegen zukünftige Preisänderungen abzusichern oder von ihnen zu profitieren.
- CFDs (Contracts for Difference): CFDs sind eine weitere Option für erfahrene Anleger, die auf kurzfristige Marktbewegungen spekulieren möchten. CFDs ermöglichen es, mit Hebelwirkung zu handeln, was sowohl Gewinne als auch Verluste verstärken kann. Diese Derivate bieten eine hohe Flexibilität, da sie fast rund um die Uhr auf verschiedenen Plattformen gehandelt werden können (mehr dazu im Abschnitt GER40 CFD).
Ob ETFs, DAX-Future oder CFDs: Die Rendite, die ein Anleger erzielen kann, steht und fällt mit dem Auf und Ab der Kurse jener Aktien, die im DAX versammelt sind. Wichtige Einflussfaktoren auf deren Preise und damit den Stand des DAX sind:
· Gesamtwirtschaftliche Daten: Wirtschaftsindikatoren wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die Beschäftigungsquote und die Industrieproduktion haben einen erheblichen Einfluss auf den DAX. Positive Wirtschaftsdaten können den Index steigen lassen, während negative Daten zu einem Rückgang führen können.
· Unternehmensgewinne: Die vierteljährlichen Gewinnmeldungen der im DAX gelisteten Unternehmen können erhebliche Bewegungen im Index verursachen. Höhere als erwartete Gewinne führen in der Regel zu steigenden Aktienkursen und umgekehrt.
· Globale Ereignisse: Geopolitische Ereignisse, internationale Handelsbeziehungen und globale Wirtschaftstrends beeinflussen den DAX ebenfalls. Ereignisse wie Handelskriege, politische Unruhen oder Naturkatastrophen können zu erheblichen Schwankungen im Index führen.
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, am Wachstum und den Schwankungen des DAX zu partizipieren. Was die Handelszeiten anbelangt: Die Frankfurter Börse ist montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr MEZ für den Handel geöffnet. DAX-Futures und CFDs können jedoch fast 24 Stunden am Tag auf verschiedenen Plattformen gehandelt werden.
Sehen wir uns die Option der sogenannten Derivate also genauer an.
Der DAX-Future
Ein Derivat leitet seinen Wert immer von einem zugrundeliegenden Basiswert oder Underlying ab (das lateinische „derivare“ bedeutet ableiten). Futures und CFDs sind beides derivative Anlageprodukte.
Ein Future oder Terminkontrakt ist eine standardisierte rechtliche Vereinbarung zum Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts zu einem im Voraus festgelegten Preis an einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Futures werden an Börsen gehandelt und üblicherweise für Rohstoffe, Finanzinstrumente und Indizes verwendet.
Merkmale von Futures:
- Standardisierung: Futures-Kontrakte sind in Bezug auf die Menge und Qualität des zugrunde liegenden Vermögenswerts sowie den Liefertermin und -ort standardisiert.
- Hebelwirkung: Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, mit einem relativ geringen Kapitalbetrag, der sogenannten Margin, große Positionen zu kontrollieren. Diese Hebelwirkung kann sowohl Gewinne als auch Verluste verstärken.
- Abrechnung: Futures können theoretisch auf zwei Arten abgerechnet werden: Entweder durch physische Lieferung des zugrunde liegenden Vermögenswerts am Ende der Vertragslaufzeit. Oder, und das ist der übliche Weg, die Differenz zwischen dem Vertragspreis und dem Marktpreis wird in bar gezahlt (Barausgleich).
Die beiden Hauptfunktionen von Futures sind:
- Hedging: Unternehmen und Investoren, die sich gegen Preisschwankungen eines Vermögenswerts absichern (englisch „hedging“) wollen, nutzen häufig Futures. Beispiel: Bevor er erntet, könnte ein Weizenbauer Weizen-Futures verkaufen, um sich einen festen Preis für seine Produktion zu sichern.
Umgekehrt könnte ein Brotproduzent Weizentermingeschäfte kaufen, um mit einem vorhersehbaren Einkaufspreis für seine Rohstoffe rechnen zu können. - Spekulationsmotiv: Trader sind Marktteilnehmer, die versuchen, von Preisschwankungen zu profitieren.
Was genau ist nun ein DAX-Future?
Ein DAX-Future ist ein Terminkontrakt, der es Anlegern ermöglicht, auf die zukünftige Entwicklung des DAX zu setzen, ohne die zugrunde liegenden Aktien besitzen zu müssen.
Diese Kontrakte werden an Terminbörsen wie der Eurex gehandelt und verpflichten Verkäufer zur Lieferung (im Fall einer Short-Position) oder Käufer zur Abnahme (Long-Position) eines Portfolios, das den DAX zu einem bestimmten Zeitpunkt und festgelegten Preis abbildet.
Da Futures unbedingte Termingeschäfte sind, kann sich der Halter eines DAX-Futures diesen Pflichten nur entziehen, wenn er den Kontrakt weiterverkauft.
Insgesamt sind Futures vergleichsweise komplexe Finanzprodukte, die in der Regel in die Hände professioneller Anleger gehören. Für viele Privatanleger sind CFDs besser geeignet, zumal auch diese zum reinen Trading als auch zur Absicherung vor Kursverlusten eingesetzt werden können.
Der GER40 CFD
Auch ein Contract for Difference (CFD) ist ein Finanzderivat. Es erlaubt Profis und Privatanlegern, auf die Kursentwicklung eines Basiswerts (Underlying) zu spekulieren, ohne diesen tatsächlich zu besitzen. CFDs sind aufgrund ihrer Flexibilität und Hebelwirkung beim Online-Trading sehr beliebt.
Zu den Vorzügen von CFDs gehört, dass man mit ihnen Short- und Long-Positionen eingehen kann. Anleger können also sowohl von steigenden als auch von fallenden Märkten profitieren, indem sie CFDs kaufen („Long gehen“) oder verkaufen („Short gehen“).
Wenn Sie etwa glauben, dass der Kurs einer Aktie steigen wird, können Sie einen CFD auf diese Aktie kaufen. Wenn der Kurs der Aktie steigt, können Sie den CFD mit Gewinn verkaufen. Erwarten Sie hingegen, dass der Kurs der Aktie fällt, können Sie ein CFD verkaufen und es zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen, um so einen Gewinn zu erzielen.
Ein weiterer Vorteil von CFDs ist, dass sie praktisch auf alle möglichen Underlyings bezogen sein können, wie Aktien, Rohstoffe, (Krypto-) Währungen oder oben Börsenindizes.
Unter der Bezeichnung GER40 können Sie bei Pepperstone Index-CFDs traden, in diesem Fall bezogen auf den DAX. Als Anleger können Sie mit dem GER40 CFD also auf die Bewegungen des deutschen Leitindex setzen. Und zwar auf zweierlei Weise:
GER40 CFD: Dieser CFD hat den durch die Kassakurse gebildeten Indexwert des DAX als Underlying. Durch die Möglichkeit, Long oder Short zu gehen, können Anleger auf steigende, aber auch auf fallende Indexstände setzen.
Ihre Vorteile bei Pepperstone sind dabei:
- Präzise Kursstellung von Tier-1- Liquiditätsanbietern.
- Niedriger, fester Spread von nur 0,9
- Keine Teilausführungen oder Requotes bei Market Orders.
- 99,87 % AusführungsquoteGER40-F: Hier steht das F für „Forward“. Es handelt sich dabei um ein Termingeschäft, bei dem sich zwei Parteien darauf einigen, den Kauf oder Verkauf eines bestimmten Vermögenswerts zu einem vorher festgelegten Datum und Preis in der Zukunft durchzuführen.
Beim GER40-F leitet sich der Preis des Differenzkontrakts vom DAX-Future ab. Im Gegensatz zu Futures werden Forwards nicht an formellen Börsen, sondern außerbörslich im sogenannten OTC-Markt („over the counter“) gehandelt.
Damit haben die Vertragsparteien weitgehende Autonomie und Flexibilität, da die Kontraktbedingungen wie Menge, Preis und Liefertermin direkt zwischen ihnen festgelegt werden.
Fazit zum DAX-Kursindex
Als deutscher Leitindex ist der DAX einer der wichtigsten Aktienindizes weltweit. Somit steht er im Fokus von Anlegern und Tradern. Neben der Strategie, sich direkt in Aktien, die im DAX vertreten sind, zu engagieren, gibt es noch weitere Möglichkeiten, von der Entwicklung des Index zu traden.
DAX-Futures und GER40 CFDs sind für fortgeschrittene Trader interessante Optionen. DAX-Futures ermöglichen die Spekulation auf die zukünftige Entwicklung des Index mit Hebelwirkung, was sowohl hohe Gewinne als auch Verluste mit sich bringen kann.
GER40 CFDs bieten ähnliche Vorteile, sind jedoch aufgrund ihrer geringeren Komplexität und höheren Flexibilität für Privatanleger eher geeignet.
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