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EURDAX

Vorschau auf die EZB-Sitzung

Luke Suddards
Research Strategist
10.03.2021
Die Renditen von Staatsanleihen haben in letzter Zeit mit einigen sehr schnellen und volatilen Bewegungen die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich gezogen. Werfen wir vor der morgigen EZB Sitzung einen Blick auf die aktuelle Lage.

Die Renditen von Staatsanleihen haben in letzter Zeit sicherlich die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich gezogen, mit einigen sehr schnellen und volatilen Bewegungen. Trader hatten gehofft, dass die von einigen EZB-Mitgliedern geäußerten Bedenken über steigende Renditen und eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen durch die wöchentlichen Daten zum Pandemischen Notkaufprogramm (PEPP/QE) mit Taten untermauert würden. Allerdings haben sich die Käufe in den letzten 2 Wochen tatsächlich von Woche zu Woche verlangsamt. Ein EZB Angestellter erklärte, die Verlangsamung sei auf die Saisonalität und größere Tilgungen zurückzuführen, aber diese Art von Erklärung kann die Nerven der Anleihenmärkte nur für eine kurze Zeit beruhigen. Aus diesem Grund ist die morgige EZB-Sitzung umso wichtiger, vor allem was die Kommunikation und die Formulierung der Botschaft an die Märkte angeht.

In Bezug auf spezifische politische Maßnahmen sollten die Märkte keine besondere Erwartung haben. Höchstwahrscheinlich dürfte es zu einer konkreten Aussage kommen, das Tempo des PEPP Notkaufprogramms zu erhöhen, um den Anstieg der Renditen einzudämmen und eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen zu verhindern. Das derzeitige Niveau der BIP-gewichteten Anleiherenditen in der Eurozone ist mit einem höheren Tempo der Käufe in der Vergangenheit vereinbar. Eine Aufstockung des PEPP-Gesamtvolumens bei der anstehenden EZB - Sitzung könnte verfrüht sein, zumal die EZB noch knapp 1 Billion Euro an trockenem Pulver zur Verfügung hat. Trotz der Rhetorik einiger EZB angestellter scheint eine Anhebung des Einlagensatzes sehr unwahrscheinlich. Generell gibt es aktuell einiges an Gerede über die Kontrolle der Zinskurve. Vorstandsmitglied Panetta sprach implizit darüber, indem er "identifizierte, welches Niveau der nominalen Renditen er anstrebt." Christine Lagarde hat sich jedoch dagegen gewehrt und erklärt, ihre Strategie sei ganzheitlicher als eine reine Kontrolle der Zinskurve. Der rechtliche und institutionelle Rahmen der Eurozone würde auch die Umsetzung eine reinen Kontrolle der Zinskurve erschweren. Damit bleibt der EZB nur die Möglichkeit, mit verbalen Interventionen fortzufahren sowie die Flexibilität des PEPP zu betonen oder das Tempo ihrer Asset-Käufe zu erhöhen. Die Schlüsselfrage für die letztgenannte Strategie wird sein, ob die aktuellen Bedingungen es rechtfertigen, dass die EZB jetzt Maßnahmen ergreift, indem sie ihre Käufe vorverlegt, um einem möglichen Renditeanstieg zuvorzukommen.

Es ist gut, sich anzuschauen, wie der EURUSD und der DAX auf frühere EZB-Sitzungen reagiert haben. Aus den historischen Daten geht hervor, dass der EURUSD in den ersten 60 Minuten nach der Veröffentlichung der EZB-Erklärung im Durchschnitt zulegen konnte, während der DAX eher zu einer Schwäche tendierte.

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Quelle: Bloomberg

Bei dem morgigen Treffen werden auch aktualisierte Wirtschaftsprognosen veröffentlicht werden. Es kann von einer leichte Abwärtskorrektur der BIP-Prognose für 2021 und einer moderaten Aufwärtskorrektur der Inflationsprognosen für dieses Jahr ausgegangen werden. Die Abwärtskorrekturen der diesjährigen BIP-Prognose dürften auf dem Hintergrund höherer Covid-Infektionen und der langsamen Einführung von Impfstoffen erfolgen, die zu längeren und härteren Sperren geführt haben. Zudem verläuft die Auszahlung des Konjunkturprogramms zur fiskalischen Stimulierung der Wirtschaft schleppend. Es ist davon auszugehen, das die EZB vor diesem Hintergrund vorsichtig bleiben wird und betonen wird, dass sich das wirtschaftliche Bild zwar verbessern sollte aber Abwärtsrisiken und Unsicherheiten bestehen bleiben. An der Inflationsfront werden die Erhöhungen als temporäre Bewegungen aufgrund von Basiseffekten und der aus den Berechnungen herausgenommenen Mehrwertsteuer gesehen. Darüber hinaus ist der Ölpreis seit der Dezember-Sitzung recht deutlich gestiegen. EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann betonte in einem Bloomberg-Interview den vorübergehenden Charakter und erklärte, dass für einen nachhaltigen Anstieg der Inflation entsprechende Bewegungen bei den Löhnen erforderlich seien, was derzeit nicht zu beobachten sei. Die Befürchtung eines anhaltenden Arbeitskräftemangels ist unter den Zentralbanken weit verbreitet.

Einer der wichtigsten Aspekte bei dieser Sitzung sind die Finanzierungsbedingungen. Christine Lagarde könnte hierzu einige Einblicke geben, da sie im Januar Mitarbeiter beauftragt hat, verschiedene Methoden zur Bewertung der Kreditkosten zu analysieren. Der Markt hofft auf etwas mehr Klarheit in dieser Frage. In der Zwischenzeit kann man vermuten, dass Indikatoren wie der BTP-Bund-Spread, die Kernrenditen und der Wert des Euro in die Reaktionsfunktion der EZB auf die Finanzierungsbedingungen einfließen werden. Der BTP-Bund-Spread befindet sich auf Mehrjahrestiefs, die Realrenditen sind immer noch tief negativ und sowohl der EURUSD als auch der handelsgewichtete Euro haben seit Dezember nachgegeben. Basierend auf diesen Bewegungen ist eher davon auszugehen, dass die verbale Führung das Mittel der Wahl bei der morgigen Sitzung sein wird.

Dieses Treffen könnte ein großer Katalysator für den EURUSD sein. Der Kurs bewegt sich direkt um den 200-Tage-SMA und den übergeordneten Widerstand von 1,19 (weiße horizontale gepunktete Linie). Der RSI prallte vom überverkauften Bereich ab, aber es sieht so aus, als könnte er wieder umkippen und möglicherweise einen weiteren niedrigeren überverkauften Wert erreichen. Wenn wir den 200-Tage-SMA durchbrechen, dann könnte der Bereich um 1,175 ein erstes interessantes Kursziel sein. Unterhalb dieses Levels befinden sich die Tiefs vom November um die Marke von 1,16. Auf der Oberseite scheint 1,20 (21-Tage-EMA) mit 1,215 (weiße horizontale Widerstandslinie gestrichelt) ein gutes erstes Ziel zu sein.

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(Pinke Linie - 21-Tage-EMA, hellblaue Linie - 50-Tage-SMA und dunkelblaue Linie - 200-Tage-SMA. Dasselbe gilt für den Chart weiter unten).


Der DAX hat jüngst neue Allzeithochs erklommen. Hintergrund dürfte unter anderem ein schwächerer Euro sein, der die Umsätze der großen multinationalen Unternehmen ankurbelt. Es gab einen starken Bruch des hartnäckigen Preiswiderstands bei 14.000 Punkten. Der RSI ist nicht zutiefst überkauft, steht aber kurz davor, einen Wert von 70 zu erreichen. Wie oben gezeigt, neigt der DAX historisch gesehen dazu, nach der EZB-Sitzung zu verkaufen. Dieses Szenario könnte sich wiederholen und einen erneuten Test des ehemaligen Widerstands von 14.000 Punkten sowie des 21-Tage-EMA und 50-Tage-SMA bedeuten. Für die Bullen wird dies ein wichtiges Niveau sein, das es zu halten gilt. Bei einem ausgeprägteren Ausverkauf könnten wir einen Kursrückgang auf die 13500er-Marke sehen, die mit der Aufwärtstrendlinie zusammenfällt.

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