Die Politik des Vereinigten Königreichs steht von Zeit zu Zeit im internationalen Rampenlicht, und diese Zeit ist jetzt. Doch während wir uns über die Fed-Politik verbrüdern und darüber, wie hoch die Fed den Leitzins bis 2023 anheben könnte, stehen die britische Politik und die Auswirkungen auf den britischen Gilt-(Anleihen-)Markt und das GBP im Mittelpunkt. Die Verbindung zwischen der britischen Politik und den Kapitalmärkten wird in dieser Woche mit ziemlicher Sicherheit zu einer erhöhten Volatilität des GBP führen.
Die letzten Wochen haben nicht nur die weltweiten Finanzmärkte in ihren Bann gezogen, sondern könnten auch eine Fallstudie für jene klugen Akademiker sein, die in Oxbridge studieren und sich um eine künftige Position im Kabinett bemühen, um zu lernen, wie mächtig die Märkte sein können - und natürlich, wie man keine neue Steuerpolitik umsetzt.
Truss' Zeit als Premierminister scheint von Tag zu Tag zu schwinden, und in der Wochenendpresse wird über eine Revolte spekuliert, die bald dazu führen könnte dass der Vorsitzende des Ausschusses 1922, Graham Brady, Truss zum Rücktritt rät. Rishi Sunak hat natürlich das Gefühl, dass seine Zeit als Regierungschef bald gekommen ist, und seine Ansicht, dass Truss' Steuerpolitik zu wilden Turbulenzen auf den Finanzmärkten führen würde, hat sich bestätigt und seine Personalie erheblich gestärkt. Weitere Spekulationen, dass Verteidigungsminister Ben Wallace als künftiger Premierminister im Rennen sein könnte, machen ebenfalls die Runde.
Truss rückt von der Ausgabenagenda ab, und das Gerede von "Sparmaßnahmen" wird immer lauter. Nachdem das Institute of Fiscal Studies in der vergangenen Woche darauf hingewiesen hat, dass das Vereinigte Königreich rund 60 Milliarden Pfund verlieren wird, wenn die Steuersenkungen ohne massive Anpassungen bei den Ausgaben durchgeführt werden - was inzwischen voll und ganz anerkannt wird und die Summen für alle sichtbar sind -, ist Truss' Glaubwürdigkeit erschüttert, und Unsicherheit ist die kurzfristige Dynamik, die die britischen Finanzmärkte weiter verunsichern wird.
Eine Wachablösung wird zwar heftig diskutiert, aber sie wird nicht über Nacht stattfinden. Die Frage, die sich in nächster Zeit stellt, ist, ob Jeremy Hunt die Kapitalmärkte für sich gewinnen kann. Hunt und BoE Bailey scheinen einige Gräben überbrückt zu haben, was ein positives Zeichen für das britische Pfund ist. Doch obwohl Hunt in den Reihen der Partei sehr angesehen ist, herrscht die einhellige Meinung vor, dass Hunt einen harten Kampf vor sich hat, und selbst wenn die verbleibenden Steuersenkungen rückgängig gemacht werden, wird die Regierung Truss auch die Ausgaben kürzen müssen, was ihr noch weniger Freunde einbringen wird, und das zu einer Zeit, in der ihre Zustimmungsrate auf einem Tiefpunkt ist.
Die Sonntagszeitungen berichten bereits von weiteren Kehrtwendungen und einer Rücknahme des "Mini-Budgets" von Truss, mit der förmlichen Ankündigung, dass die geplante Senkung des Grundsteuersatzes um 12 Monate verschoben wird - weitere Maßnahmen dürften im Laufe der Woche angekündigt werden.
In einer Welt, in der wir die Verteilung der Ergebnisse an den Märkten analysieren, werden Erholungen beim GBPUSD wahrscheinlich verkauft und kurzfristig wieder aufgegeben, wenn nicht ein echtes Risiko durch die Märkte schwingt und die Aktien steigen. Folglich ist der Weg des geringsten Widerstands für das GBP niedriger, wobei EURGBP-Longpositionen eventuell einen starken Auftritt haben könnten, da Trader versuchen, den USD aus der Gleichung zu nehmen.
Hunt scheint in BoE-Chef Andrew Bailey einen Freund gefunden zu haben, aber die Märkte könnten sich ihren Vorteil nehmen und etwas Substantielleres verlangen - sie wollen echte Glaubwürdigkeit spüren. Sie wollen eine solide Regierung, die das Gleichgewicht zwischen Fiskalpolitik, Geldpolitik und Staatsanleihen wirklich versteht - eine Kombination Truss/Hunt reicht da evtl. nicht ganz aus.
Da das befristete Anleihekaufprogramm der BoE - vorerst - außer Kraft gesetzt ist, könnten wir die Reaktion des britischen Gilts-Marktes und jede Reaktion beobachten, die die 30-jährigen britischen Gilts in Richtung 5 % und darüber drückt. Forexhändler werden noch vor der Eröffnung des britischen Anleihemarktes zu Wort kommen, und erste Anzeichen deuten darauf hin, dass GBP-Shorts eingedeckt werden könnten. Es ist durchaus möglich, dass das Bild düster bleibt und Trader die Stärke bei 1,1350/80 aufgeben werden. Ein wacher Verstand ist jedoch immer von Vorteil, wenn es um die Interpretation von Politik und Märkten geht.
Es ist eine weitere wichtige Woche für die Märkte - der britische Anleihemarkt wird im Mittelpunkt stehen - es ist immer schwierig, die Verbindung zwischen Politik und Märkten zu beurteilen, aber wo sehen Sie das Gleichgewicht der Risiken?
Abgesehen von den oben genannten Marktüberlegungen müssen Trader sich mit folgenden Themen auseinandersetzen:
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