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Coronavirus

Die unendliche Geschichte nach einer Lösung in der Eurozone

Matteo Paganini
Chefanalyst
20.04.2020
In der Coronakrise ist es wie vor der Coronakrise: man ist immer noch auf der Suche nach einer europäischen Lösung!

Am 23. April 2020 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU zur vierten Videokonferenz, um konkrete Hilfe als Reaktion auf die Coronakrise zu finden. Es ist bereits das vierte Treffen. Auf dem Tisch liegen, wie wir wissen, mehrere Vorschläge, angefangen von dem Vorschlag von Mes, über Eurobonds bis hin zu Recovery Bonds.

Alles Lösungen, die die Probleme einer Eurozone aufzeigen, die die verantwortlichen Politiker am Leben erhalten wollen, als würden Sie auf einen armen todkranken Menschen einwirken. Es ist jedoch nicht die Zeit, sich auf Lösungen zu konzentrieren, die effizienter und effektiver sind als die vorgeschlagenen: wir müssen versuchen zu verstehen, wie wir heute in der Coronakrise weitermachen können, indem wir uns innerhalb der bestehenden Strukturen bewegen, mit denen wir leben müssen!

Die Mitglieder des Europäischen Rates waren sich darin einig, dass eine koordinierte Strategie, ein Konjunktur- und Investitionsplan umgesetzt werden muss, der im Wesentlichen beispiellos ist. Ihrer Ansicht nach muss ein Aktionsplan ausgearbeitet werden, um das Wohlergehen aller europäischen Bürger zu gewährleisten und die EU zu einem starken und nachhaltigen Wachstum zurückzuführen. Dieses Wachstum soll auf vier Pfeilern beruht: dem Binnenmarkt, einer groß angelegten Investitionsstrategie, außenpolitischen Maßnahmen und Zuständigkeiten der EU, Widerstandsfähigkeit und Regierungsführung.

Entscheidend ist aus unserer Sicht: dies ist nicht die Zeit, noch mehr Zeit in der Coronakrise zu verschwenden! Wir brauchen Liquidität, und wir brauchen sie sofort, in Form von direkten Transfers an Unternehmen und Haushalte - was jedoch mit der bestehenden europäischen Bankenstruktur völlig unvereinbar ist. Wir warten noch immer darauf, welche Lösung gefunden wird, aber in der Zwischenzeit verfolgen wir weiterhin die Märkte, die sich derzeit in einer neutralen Wartephase befinden.

Coronakrise: Aktienmärkte brauchen Sicherheit

Die amerikanischen und europäischen Börsen haben in der vergangenen Woche zulegen können, doch die bleibende Unsicherheit durch die Coronkrise hat die europäischen Aktienmärkte stärker belastet als die amerikanischen. Die Tatsache, dass wir zur Korrelation zurückgekehrt sind, zeigt, dass wir noch nicht bereit sind für eine Segmentierung, die von der Makroökonomie diktiert wird - oder vielmehr von den Auswirkungen, die die Entscheidungen einzelner Wirtschaftsblöcke auf die Realwirtschaft haben könnten.

Mit anderen Worten: wenn die Märkte die Erfolgsaussichten einer

Stimulierung der verschiedenen Volkswirtschaften widerspiegeln würden, müssten wir im internationalen Vergleich viel schwächere europäische Aktienindizes haben, weil die Europäische Union angesichts der Coronakrise, die nun seit mehr als einem Monat ganz Europa erfasst, unbeweglich ist. Damit sind wir jedoch nicht konfrontiert - denn es ist klar, dass Kapitalströme keine anderen Häfen haben, die sie anlaufen können.
Wenn wir sagen, dass die Aktienmärkte Gewissheiten brauchen, meinen wir damit die Tatsache, dass wir verstehen müssen, mit welchen Karten man das Spiel spielt - nur dann kann man die vielen möglichen Szenarien auf ein einziges reduzieren. Und man kann versuchen zu verstehen, was die Auswirkungen davon sein können, die als Mes, Eurobond oder Recovery Bond bezeichnet werden. Die Stimuli, die von anderen Akteuren - in erster Linie von der Fed gesetzt wurden, gelten als maximaler Stimulus, der zuder Zeit möglich gewesen ist - daher haben sich die US-Aktienmärkte stärker entwickelt

Öl und Währungen in der Coronakrise

An der Ölfront gibt es überhaupt keine neuen Enwicklungen - der Abverkauf geht weiter. Der Rohölpreis ist unter 15 Dollar pro Barrel gefallen, und der Druck hält an und wird weiter anhalten, da der Ölverbrauch weiterhin wegen der Coronakrise zu gering ist. Die sogenannte zweite Phase könnte zu einem Anstieg der Nachfrage führen, die auf jeden Fall nicht ausreicht, um das derzeitige Überangebot aufzufangen. Daher vbleibt der Ölpreis weiter unter Druck.

Was den Devisenmarkt betrifft, befinden wir uns in einer völlig "erstickten" Phase, was den US-Dollar betrifft: die Bewegungen und die Volatilität sind überschaubar. Das gilt auch für Euro-Dollar, kann und wird sich aber wahrscheinlich ändern, wenn der Europäische Rat endlich zu einer Schlussfolgerung gelangt sein wird. Wird dieser für die Bewältigun der Coronakrise so wichtige Entschluß die Gemeinschaftswährung stärken oder schwächen? Wir werden dies bald sehen - und morgen früh werden wir uns in unserem Ausblick mehr auf Währungsfragen konzentrieren..

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