Die Fed und die EZB sind mit der Straffung der Geldpolitik fast fertig, und die Marktpreise (an den Swap-Märkten) zeigen dies deutlich. Im Falle der USA zeigten die PCE-Kerninflation und der Beschäftigungskostenindex (ECI), dass der Preisdruck und die Löhne nachlassen. Das BIP-Wachstum in den USA lag im zweiten Quartal mit 2,4 % über dem Trend - risikobehaftete Anlagen finden in einer robusten Wirtschaft Inspiration, während die Fed kurz vor dem Abschluss ihres Zyklus steht und die Inflation zurückgeht.
Hinzu kommt, dass chinesische Aktien in dieser Woche um 4,5 % gestiegen sind, und die Worte "Goldlöckchen" und "tadellose Disinflation" sind in aller Munde. Es ist kein Wunder, dass die Jagd nach Performance im Gange ist und dass diejenigen, die Aktien untergewichtet haben, die Hitze spüren.
Der positive Wachstumsfaktor der US-Wirtschaft trifft sicherlich nicht auf Europa und China zu, wo das Wachstum durchweg hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die US-Ausnahmeerscheinung ist daher fest im Spiel und lässt Trader weiterhin konstruktiv auf den USD blicken, auch wenn die technischen Daten und die Preisentwicklung keine starke Tendenz zeigen, USD gegenüber anderen G10-Devisen zu besitzen.
Man sieht, dass der Aufwärtstrend an den DM-Aktienmärkten ausgereift ist und in einigen Fällen bereits gekauft/geliebt wird - neue Höchststände scheinen möglich zu sein - Apple muss diese Woche bei den Unternehmensgewinnen überzeugen. In Asien fällt es schwer, der Rallye des HK50 oder des CHINAH am Ende der Woche zu trauen, dennoch sind Trader für weitere 3-5 % Aufwärtspotenzial auf "long" eingestellt. Die enormen Mittelzuflüsse in chinesische Festlandaktien in der vergangenen Woche deuten darauf hin, dass noch mehr zu erwarten sein dürfte.
Die BoJ hat dem Markt am Freitag mit ihrer kosmetischen Änderung des YCC einen Curve Ball zugeworfen - im Wesentlichen war es ein brillanter Schachzug der Zentralbank, und sie hat es geschafft, die Volatilität zu überbrücken, die mit einer direkten Änderung auf eine Spanne von -/+ 1 % im YCC-Band einhergehen würde - sie hat sich selbst alle Flexibilität gegeben, falls sie die Politik in Zukunft straffen möchte, ohne dass es zu Flutwellen an den globalen Anleihemärkten kommt.
Nach der viertgrößten Handelsspanne des Jahres 2023 am Freitag beim USDJPY dürften sich die täglichen Schwankungsbreiten in den kommenden Tagen einpendeln. Auch hier trauen viele Trader dem Ausverkauf des JPY in der letzten Sitzung nicht, insbesondere gegenüber dem ZAR, MXN und GBP, und man wird beobachten, ob der JP 10yr JGB in Richtung 75bp und darüber schleift.
An den Börsen freut man sich auf eine weitere ereignisreiche Woche - die BoE dürfte die Zinsen um 25 Basispunkte anheben, während die RBA-Sitzung vielleicht unterbewertet ist, aber auf der Zielgeraden liegt, und man weiss, dass der AUDUSD nach der Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung wieder zum USDCNH zurückkehren dürfte. Das NFP der USA dürfte erneut unterstreichen, dass der US-Arbeitsmarkt in bester Verfassung ist, und die EU-Inflation dürfte einen Hinweis darauf geben, dass die EZB nicht selbstgefällig sein kann, sondern sich dem Ende zuneigt.
Es ist eine weitere Woche im Paradies, und Risikomanagement und eine korrekte Positionsgröße werden Ihnen helfen, zahlungsfähig zu bleiben.
Die wichtigsten Risiko-Ereignisse in der kommenden Woche:
US Q2 Earnings - Während der Großteil der S&P500 Marktkapitalisierung die Q2 Earnings gemeldet hat, werden in der kommenden Woche weitere 15% der Marktkapitalisierung berichten. Die Zahlen von Apple und Amazon (beide am 3. August) und QUALCOMM stehen im Mittelpunkt. Wird es für erneute Höchststände im US500 und NAS100 reichen?
RBA-Sitzung (1. August 06:30 Uhr) - Angesichts des jüngsten Geldflusses aus der Australischen Wirtschaft wird es eine enge Entscheidung sein, ob die RBA den Leitzins bei 4,1 % belässt oder um 25 Basispunkte anhebt. Zinsfutures rechnen mit einer 21%igen Chance, dass die RBA die Zinsen beibehält.
Preisgestaltung der Aussie-Zinsfutures:
Sitzung der Bank of England (BoE) (3. August um 13:00 Uhr) - die BoE wird zwischen einer weiteren proaktiven Anhebung um 50 Basispunkte oder einer eher datenorientierten Anhebung um 25 Basispunkte wählen. Marktteilnehmer und Ökonomen halten eine Anhebung um 25 Basispunkte für wahrscheinlicher, wobei der Leitzins der Bank bis Februar 2024 voraussichtlich 5,83 % erreichen wird. Möglicherweise wird die BoE ab Oktober auch das Tempo der quantitativen Straffung (QT) erhöhen, obwohl sie den Markt erst auf der BoE-Sitzung im September darüber informieren könnte.
Preise für britische Swaps
US-Nonfarm-Payrolls (NFP - 4. August um 14:30 Uhr) - der US-Arbeitsmarkt befindet sich nach wie vor in bester Verfassung, und die Beschäftigungsdaten für Juli lassen keine eindeutigen Anzeichen einer Abkühlung erkennen. Im Vorfeld der NFP werden die privaten ADP-Arbeitsmarktdaten und der JOLTS-Bericht über offene Stellen veröffentlicht, die beide die Erwartungen für den NFP beeinflussen könnten.
Der Konsens der Ökonomen für die NFP ist, dass 200.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote bei 3,6 % liegen dürfte. Die durchschnittlichen Stundenlöhne (AHE) werden genau beobachtet, da die Löhne eine wichtige Rolle spielen, wenn die Fed eine längere Pause einlegen will. Der Konsens geht davon aus, dass die AHE im Monatsvergleich um 0,3 % und im Jahresvergleich um 4,2 % (von 4,4 %) steigen werden.
ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA (1. August, 16:00 Uhr) - Der Markt erwartet einen Index von 46,9 (von 46,0), also eine leichte Verbesserung gegenüber dem Juni-Wert. Der ISM-Dienstleistungsindex (am 4. August) wird ebenfalls in dieser Woche veröffentlicht und könnte einen größeren Einfluss auf den USD haben. Der Markt erwartet ein langsameres Wachstum des Dienstleistungssektors, wobei der Index 53,0 (von 53,9 im Juni) betragen soll. Sollte der ISM-Index für den Dienstleistungssektor unter 50 liegen, dürfte die Volatilität an den breiten Märkten zunehmen.
Fed Senior Loan Officer Opinion Survey (31. Juli., 19:00 Uhr) - der SLOOS-Bericht über die Kreditvergabestandards der Banken wurde auf der FOMC-Sitzung in der vergangenen Woche mehrfach erwähnt - Man erwartet eine Verlangsamung der Kreditvergabe und eine restriktivere Kreditvergabe, aber ob sich dies als Volatilitätsrisiko für die Märkte erweist, ist ein Schlüsselfaktor. Beobachten Sie die US-Banken genau - die ETFs XLF und KBE bieten hier einen guten Kontext.
PMI für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor in China (31. Juli, 02:30 Uhr) - nach der Sitzung des Politbüros in der vergangenen Woche könnte es eine begrenzte Reaktion auf diesen PMI-Bericht geben, da es eine gewisse Zeit dauert, bis die Konjunkturimpulse auf die Realwirtschaft durchschlagen. Im Moment erwartet der Markt, dass der Index für das verarbeitende Gewerbe bei 48,9 (von 49,0) und der PMI für den Dienstleistungssektor bei 53,0 (53,2) liegen wird - ein Wert unter 50 zeigt eine Schrumpfung gegenüber dem Vormonat an, ein Wert über 50 signalisiert eine Expansion.
VPI-Inflation in der EU (31. Juli, 10:00 Uhr) - Der Markt erwartet, dass der geschätzte VPI in der EU bei 5,3 % (von 5,5 %) und der Kerninflationsindex bei 5,4 % (von 5,5 %) liegen wird. Der Markt rechnet derzeit mit einer Anhebung um 10 Basispunkte für die nächste EZB-Sitzung am 14. September; die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung liegt bei 40 %. Eine Inflationsrate von weniger als 5,1 % wäre eine Überraschung und dürfte EUR-Verkäufer anziehen. Bei einer Inflationsrate von über 5,6% könnte die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung im September steigen, und der EUR könnte einen stärkeren Ton anschlagen.
EU-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor (3. August, 11:00 Uhr) - Bei diesem Datenpunkt handelt es sich um eine Überarbeitung der am 24. Juli veröffentlichten Zahlen, so dass die Daten, sofern es nicht zu einer deutlichen Überarbeitung des vorläufigen Drucks kommt, den Kurs nicht allzu stark beeinflussen dürften. Der Markt wird die Revisionen der Dienstleistungsdaten genauer beobachten.
Die wichtigsten Ereignisrisiken, mit denen sich Trader im August auseinandersetzen müssen:
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