Procter & Gamble (Ticker: PG) steht aktuell an einer charttechnisch und strategisch besonders sensiblen Stelle. Aus Sicht professioneller Marktteilnehmer könnte ein altbekanntes Muster erneut in Szene gesetzt werden: das gezielte Ausnutzen von Privatanlegern durch sogenannte Stop Runs. Ich erläutere im Folgenden, warum Anleger sich vor voreiligen Long-Einstiegen in Acht nehmen sollten, worauf institutionelle Händler jetzt achten – und welche Kursniveaus in den kommenden Tagen besonders relevant werden.
Ich hatte in früheren Analysen – etwa zu Micron Technology, Adidas oder Mercedes-Benz – bereits auf das wiederkehrende Spiel institutioneller Marktteilnehmer hingewiesen: Bevor ein größerer Aufwärtsimpuls entsteht, werden gezielt Stop-Loss-Zonen unter offensichtlichen Unterstützungen „gejagt“. Diese Bewegung nach unten dient weniger der Markttechnik als vielmehr dem Liquiditätsmanagement großer Adressen.
Der Hintergrund: Wer als Fondsmanager größere Positionen aufbauen will, kann dies nicht einfach durch bloßes „Kaufen“ tun – zu stark wäre der Marktimpuls. Stattdessen wird Liquidität erzeugt: Institutionelle verkaufen bewusst in Unterstützungszonen, lösen damit eine Verkaufswelle bei Retail-Anlegern aus und kaufen anschließend günstiger zurück. Dieses Vorgehen ist effizient – und für Privatanleger, die an klassischen Chartregeln hängen, meist verhängnisvoll.
Genau dieses Szenario könnte sich jetzt auch bei Procter & Gamble abspielen. Unterhalb der Marke von $156,00 befinden sich gleich mehrere institutionell relevante Unterstützungen, die für mögliche Absorptionsbewegungen prädestiniert sind:
Diese eng gestaffelten Marken bilden eine sogenannte liquiditätsgetränkte Zone, in der ein professionell orchestrierter Stop Run sehr wahrscheinlich ist. Sobald die Verkäufe von Privatanlegern dort auf institutionelles Kaufinteresse treffen, beginnt typischerweise die Marktstabilisierung – der sogenannte „Absorptionsmoment“.
Auch wenn ich keine einfachen Empfehlungen zum Reinspringen geben möchte, lohnt es sich, folgende Niveaus für mögliche Reaktionen im Blick zu behalten:
Erst bei einer klaren Kursreaktion (z. B. untergeordnetem Ausbruch im Stundenchart) wäre ein Long-Einstieg aus meiner Sicht taktisch klug.
Dieses mögliche Setup bei Procter & Gamble erinnert stark an die bereits erfolgreich analysierten Szenarien bei Adidas und Micron Technology: In beiden Fällen kam es zu klassischen Stop Runs, bei denen offensichtliche Unterstützungen zunächst unterboten wurden – nur um dann von institutionellen Käufern aufgefangen und in neue Aufwärtsimpulse verwandelt zu werden.
Gerade Swingtrader, die antizyklisch handeln und nicht in laufende Impulse hineinkaufen wollen, finden hier möglicherweise eine neue Gelegenheit – vorausgesetzt, sie warten auf das entsprechende Reaktionsmuster.
Wer hier voreilig handelt, läuft Gefahr, genau in den von Institutionellen provozierten Ausverkauf zu geraten. Stattdessen ist ein diszipliniertes Vorgehen gefragt: erst Beobachten, dann bestätigen lassen, erst danach handeln. Die Relevanz volumengewichteter Durchschnittsniveaus zeigt sich einmal mehr als wertvolles Instrument, um fundierte Handelsentscheidungen treffen zu können.
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Herzliche Grüße aus Berlin,
Dennis Gürtler.
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