
Genau in diese Kategorie fällt aktuell die Aktie von Linde. In der Handelsvorbereitung für die laufende Woche ist sie deshalb gezielt auf die Watchlist gerückt, da sich hier erstmals Anzeichen einer relativen Stärke zeigen, während viele andere Titel bereits stark überdehnt sind. Solche Nachholkandidaten sind insbesondere dann spannend, wenn sie aus einer längeren Schwächephase heraus beginnen, wichtige Volumenzonen zurückzuerobern.

Im Stundenchart lässt sich klar erkennen, dass Linde über mehrere Wochen hinweg in einem abwärtsgeneigten Trend gefangen war, visualisiert durch zwei fallende Trendlinien ausgehend vom 23. September. Diese Schwächephase war auffällig, da die Aktie dem breiten Markt nicht folgen konnte. Umso relevanter ist der jüngste Ausbruch: Linde hat sowohl die Value Area High des aktuellen Monats als auch die Value Area Low des Vormonats dynamisch überwunden. Damit verlässt die Aktie erstmals seit Längerem den zuvor akzeptierten Preisbereich nach oben, was auf einen potenziellen Stimmungswechsel hindeutet. Besonders wichtig ist dabei, dass sich zunehmend Volumen oberhalb dieser ehemaligen Akzeptanzzone aufbaut.
Volumen oberhalb der früheren Value Area ist ein zentrales Signal, denn es zeigt, dass Marktteilnehmer bereit sind, auf höherem Preisniveau aktiv zu werden. Genau hier liegt der entscheidende Punkt: Sollte sich dieses Volumen halten, spricht vieles dafür, dass die zuvor dominierende Abwärtsstruktur an Bedeutung verliert und ein neuer, aufwärtsgerichteter Kontext entsteht. Ein solcher Übergang von Ablehnung zu Akzeptanz ist häufig die Grundlage für nachhaltigere Trendbewegungen. Linde befindet sich damit an einer klassischen Schaltstelle zwischen altem Abwärtstrend und potenziellem neuen Aufwärtsimpuls.
Aus Trading-Sicht ist jedoch nicht der Ausbruch selbst entscheidend, sondern die Reaktion danach. Besonders interessant wird die Aktie, wenn sie noch einmal korrigiert und den ehemaligen Ausbruchsbereich testet. Der Fokus liegt dabei grob im Bereich um 410 US-Dollar, also nahe der früheren Value Area Low des Oktobers. Diese Zone muss nicht tickgenau angelaufen werden, vielmehr geht es um einen strukturellen Rücklauf in den relevanten Volumenbereich. Erst dort entsteht die Möglichkeit, aus einer bestätigten Bodenbildung heraus aktiv zu werden und den potenziellen Trendwechsel kontrolliert zu handeln.
Entscheidend bleibt, dass dieser Bereich nicht blind gekauft wird. Ohne erkennbare Stärke, ohne Absorption, ohne klare Price-Action-Signale besteht immer die Gefahr, in ein fallendes Messer zu greifen. Deshalb gilt auch hier strikt das bekannte Prinzip: Kontext vor Einstieg, Einstieg vor Risiko. Erst wenn der Markt zeigt, dass diese Zone tatsächlich verteidigt wird, entsteht ein valides Setup. Bleibt diese Bestätigung aus, ist Nichtstun die bessere Entscheidung. Genau diese Disziplin trennt strukturierte Handelsansätze von reiner Erwartungshaltung.
Herzliche Grüße aus Berlin,
Dennis Gürtler.
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