Im aktuellen Fachartikel zur Kalenderwoche 29 möchte ich ein Update zur Lage im DAX geben. Vor zwei Wochen hatte ich mich bereits deutlich positioniert – gegen die allgemeine Euphorie, während die Musik an den Märkten laut spielte. Viele Analysten rechneten mit weiter steigenden Kursen, doch mir gefiel das Gesamtbild nicht mehr. Statistisch, technisch und aus Sicht professioneller Handelslogik gab es vier konkrete Gründe, warum ich nicht mehr bullisch war. Diese Einschätzung hat sich nun bestätigt – Zeit für eine strukturierte Einordnung.
Vorheriger Artikel: https://pepperstone.com/de-de/analysen/dax-berhitzt-warum-der-deutsche-leitindex-zur-korrektur-ansetzt/
Der erste Punkt betraf den Bewertungsvergleich zwischen DAX und Dow Jones. Seit dem Corona-Tief im März 2020 konnte sich der DAX um rund 150 % erholen, der Dow Jones hingegen nur um 110 %. Eine Differenz von 40 % – ohne nachvollziehbaren fundamentalen Hintergrund. Das sprach für eine relative Überbewertung des DAX, und ich hatte klar formuliert: Wenn überhaupt, dann bin ich eher bärisch im DAX und bullisch im Dow.
Der zweite Punkt bezog sich auf einen Indikator, den wir bei deeptrade.com eigens entwickelt haben. Er identifiziert überhitzte Marktphasen. In den letzten zwei Jahrzehnten gab es nur sieben Signale – jedes Mal wurde der DAX entweder deutlich ausgebremst oder fiel sogar signifikant. Diese Seltenheit allein reicht aus, um vorsichtig zu werden.
Drittens: die Year-to-Date-Performance. Während der DAX 2024 bereits 22 % zulegte, kam der Dow Jones auf gerade einmal 6 %. Das allein signalisiert ein erhebliches Ungleichgewicht im Momentum.
Und damit komme ich zum vierten Punkt: Statistisch liegt die durchschnittliche Jahresperformance des DAX bei rund 22 %. Diese Marke war exakt erreicht – der SDAX sogar bei 31 %. Für mich ein weiteres klares Signal, dass die Luft dünn wird.
Mittlerweile hat sich der Markt entsprechend bewegt. Der Rückgang von rund 4,5 % ist keine Überraschung. Der DAX hatte sich zu lange oberhalb der Value Area High aufgehalten, ohne dass ein impulsiver Schub nach oben kam. In solchen Konstellationen kippt der Markt häufig in die Gegenrichtung. Das Verhalten war also typisch – kein Crash, sondern eine Rückführung in akzeptierte Preiszonen.
Ich achte aktuell auf drei zentrale Unterstützungszonen, abgeleitet aus volumengewichteten Durchschnitten und dem Volumenprofil:
Wie immer gilt für mich: Ich kaufe nicht „blind“ in fallende Märkte, sondern warte klare Bestätigungen ab. Ohne untergeordnete Price Action, die ein Reversal ankündigt, greife ich nicht ins fallende Messer. Professionelles Handeln bedeutet für mich nicht, Prognosen zu stellen – sondern präzise zu reagieren, wenn die Bedingungen passen. Das unterscheidet konsequentes Trading von spekulativem Raten.
Ich erinnere mich an eine ähnliche Überdehnung im Jahr 2022 – auch damals stand der DAX auf statistisch überdehntem Niveau, während andere Märkte noch Nachholpotenzial hatten. Die Situation heute ist vergleichbar. Deshalb arbeite ich auch jetzt wieder mit klar definierten Volumenzonen, auf die ich geduldig warte. Erst wenn sich dort ein bestätigtes Setup ergibt, handle ich – nicht vorher. Das Prinzip bleibt: Struktur schlägt Hoffnung.
Herzliche Grüße aus Berlin,
Dennis Gürtler.
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