Während der SDAX mit einer beeindruckenden Year-to-Date-Performance von über 30 % aufwartet und der DAX selbst rund 22 % zugelegt hat, kommt der Dow Jones bislang lediglich auf ein Plus von 3,7 %. Diese Divergenz ist mehr als ein statistischer Ausreißer – sie ist ein Warnsignal.
Die Ausgangsthese: Der DAX ist schlichtweg zu teuer. Vier zentrale Argumente untermauern diese Einschätzung:
Seit dem Corona-Tief hat der DAX über 150 % zugelegt, während der Dow Jones lediglich 111 % an Performance verbuchen konnte. Diese Diskrepanz deutet auf ein potenziell überdehntes Niveau im DAX hin, das über kurz oder lang einer Normalisierung bedarf.
Ein sofortiger Crash ist aus aktueller Sicht möglich. Wahrscheinlicher ist eine mittelfristige Seitwärtsbewegung oder eine moderate Korrektur bis in den Bereich der Value Area Low auf 12-Monats-Basis. Der Markt hat die Jahres-Value-High klar überschritten – ein Zeichen für eine potenzielle Übertreibung, nicht aber zwangsläufig für einen Wendepunkt mit Panikpotenzial.
Bereits in früheren Analysen hatte ich betont, dass die US-Indizes – vor allem Dow Jones und Nasdaq – noch über solides Nachholpotenzial verfügen. Meine Long-Positionen in diesen Märkten basieren auf Käufen an den volumengewichteten Durchschnitten früherer Rallys, insbesondere rund um das September-Tief. Diese Setups bleiben bestehen – solange der Dow kein neues Allzeithoch markiert, ist auch weiteres Aufstocken denkbar. Beim DAX hingegen bin ich derzeit nicht mehr investiert. Der Bewertungsaufschlag ist mir schlicht zu hoch.
Der DAX steht auf kurzfristig wackligen Beinen. Die relative Stärke gegenüber den US-Märkten ist ein zweischneidiges Schwert – politisch, technisch und bewertungstechnisch. Für antizyklisch agierende Investoren gilt: In Deutschland lieber defensiv bleiben und Chancen eher im transatlantischen Raum suchen.
Herzliche Grüße aus Berlin,
Dennis Gürtler.
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